Teil 1 der Mini-Serie über Prokrastination: 

Die wahren Ursachen hinter dem Aufschieben und warum dein Nervensystem oft stärker ist als dein Verstand.

Wenn du dich schon einmal gefragt hast: „Warum schiebe ich alles auf?“ dann lies das hier …

Du bist nicht faul, du bist blockiert - und dafür gibt es gute Gründe

Hier die wichtigsten Erkenntnisse, wenn du es gerade eilig hast:

✔ Aufschieben ist kein Zeichen von Faulheit, sondern ein Schutzmechanismus deinese Nervensystems
✔ Du bist nicht undiszipliniert – du bist blockiert: oft durch alte Prägungen, Ängste oder innere Konflikte
✔ Perfektionismus, Selbstzweifel oder Überforderung sind häufige Ursachen für Prokrastination
✔ Erst wenn du dich innerlich sicher fühlst, kommst du mit Leichtigkeit ins Tun                                   
✔Du musst dich nicht länger antreiben. Du darfst dich sicher fühlen

Das erwartet dich in diesem Artikel:

  • Warum krieg ich das einfach nicht hin?
  • Ist Aufschieben ein Zeichen von Faulheit?
  • Was hat Aufschieben mit Perfektionismus zu tun?
    Welche inneren Blockaden stecken wirklich hinter dem Aufschieben
  • Wie fühlt sich das an, wenn du blockiert bist?

Warum krieg ich das einfach nicht hin?

Als ich 25 war, hat mir meine Schwester liebevoll ihren „inneren Schweinehund“ geschenkt. Das kleine kuschelige Tierchen sitzt noch heute hier im Regal und erinnert mich daran, dass ich ins Tun kommen möchte.

Damals habe ich mich oft gefragt: „Warum kriege ich das einfach nicht hin? Es kann doch nicht so schwer sein, ins Tun zu kommen.“ Ich habe mich selbst verurteilt, wenn ich schon wieder nichts geschafft hatte. Und habe versucht, mich noch mehr zu disziplinieren und zu strukturieren.

Und dachte: Ich muss den Schweinehund überwinden. Ich war mir ganz sicher: Ich bin faul. Doch eigentlich ist es ganz anders.

Ist Aufschieben ein Zeichen von Faulheit?

Aufschieben hat viel weniger mit Faulheit zu tun, als du vielleicht denkst. Meist verstecken sich hinter diesem Handlungsmuster innere Widerstände, emotionale Blockaden und damit echte Gründe.

Und: du bist nicht alleine damit. Denn fast 20% der Erwachsenen sind chronische Aufschieber.

Aufschieben ist ein Schutzmechanismus vor unangenehmen Emotionen. Wenn du vor einer Aufgabe stehst, die dich verunsichert dann aktiviert dein Gehirn (genauer: deine Amygdala) den Alarm: „Gefahr! Es könnte peinlich werden, wenn du das nicht gut genug machst!“

Für dein Nervensystem fühlst sich das wie eine echte Bedrohung an. Dein Selbstwert ist in Gefahr. Dein System versucht dich also zu schützen und deshalb schiebst du auf.

Du weißt längst, dass der Druck steigt, wenn du aufschiebst, doch solange dein Inneres dich schützt, schiebst du auf. Erst wenn dein inneres System sich sicher fühlt, kommst zu ins Handeln. Und die Aufgaben erscheinen dir nicht mehr bedrohlich, sondern machbar.

Vielleicht denkst du sogar: „Ich arbeite unter Zeitdruck am besten“.

Das ist oft ein Zeichen von Prokrastination. Du nutzt den Stress, um endlich ins Tun zu kommen. Doch dadurch trainierst du deinem Körper an, dass er Stress als Startsignal braucht. Wirklich frei und produktiv bist du, wenn du auch ohne Druck starten kannst.

Wie sich das in der Realität anfühlt, zeigt Petras Beispiel:

„Ich arbeite unter Zeitdruck am besten.“ Das war lange Petras Mantra. Sie sagte es oft zu ihrem Mann – und zu sich selbst. Manchmal hörte man sogar den Stolz in ihrer Stimme.

Doch was niemand sah: Wie Petra am Dienstagmorgen mit leerem Blick vor dem Bildschirm saß. Das Webinar war in vier Stunden. Die Präsentation hatte sie nicht einmal angefangen.

Ihr Herz pochte. Der Kaffee war längst kalt. Aber anstatt zu starten, klickte sie sich durch Ordner, öffnete Tabs, las alte Mails und machte sich noch schnell einen neuen Kaffee. 

Der Druck war da. Er war sogar riesengroß. Aber nichts ging. Was sie blockierte, war nicht der Zeitmangel. Es war ihr Anspruch. Diese innere Stimme, die sagte:

„Das muss richtig gut werden. Du darfst keinen Fehler machen. Alle müssen sehen, dass du Ahnung hast.“

Und genau dieser Anspruch machte sie handlungsunfähig.

Petra dachte immer, das sei normal. Aber ihr inneres System hatte gelernt, nur zu funktionieren, wenn sie unter Druck steht. Der Startknopf war ihr Stress. Auch Funktionieren unter Zeitdruck ist ein Schutzmechanismus.

Du möchtest endlich ins Tun kommen – ohne dich weiter selbst zu sabotieren?

Im kostenfreien Lebenskraft Gespräch zeige ich dir, wie du deine inneren Blockaden erkennst, löst und wieder handlungsfähig wirst. 

Was hat Aufschieben mit Perfektionismus zu tun?

Du bist nicht faul. Du bist blockiert und erlebst ständig schlechte Gefühle, wenn du nur daran denkst, diese Aufgabe zu erledigen. Dadurch fällt dir schon der erste Schritt schwer.

Oft steckt dahinter die Angst zu versagen oder kritisiert zu werden oder du erlebst die Aufgabe als unangenehm, weil sie dich überfordert und stresst. Prokrastination hat also viel mit deinen inneren Ansprüchen zu tun. Ebenso wie der Perfektionismus. Denn wenn du glaubst, es muss perfekt werden, blockierst dich das unter Umständen so sehr, dass du nicht startest. Aus Angst, es nicht gut genug zu machen.

Wenn du dazu neigst, Aufgaben aufzuschieben, landest du oft im Grübeln und Gedankenkreisen:

  • „Ich kann das nicht. Ich bin nicht gut genug!“
  • „Was werden die anderen von mir denken?“
  • Was ist, wenn ich meine Aufgabe schlecht erledige?“

Oder du fühlst die Unruhe in deinem Körper, den Druck auf der Brust, die Enge im Hals. 

Vielleicht erkennst du dich in diesen Reaktionen wieder. Und vielleicht hast du inzwischen eine Ahnung davon, dass es nicht daran liegt, dass du es einfach nicht auf die Reihe bekommst. Sondern daran, dass alte Muster und unbewusste Überzeugungen dich zurückhalten.

Welche inneren Blockaden stecken wirklich hinter dem Aufschieben?

Hinter der Entscheidung, es auf später zu verschieben stecken oft unbewusste Muster, Ängste und alte Prägungen. Hier findest du ein paar typische Blockaden und wie sie sich im Alltag zeigen:

  1. „Ich bin nicht gut genug“: Aufschieben durch endloses Optimieren
    Gabi ist Webdesingerin und bastelt seit Monaten an ihrer eigenen Website. Sobald sie fast fertig ist, findet sie etwas, das „noch nicht gut genug“ ist und überarbeitet alles. Die Veröffentlichung schiebt sie immer wieder auf.

  2. Angst vor Bewertung: Aufschieben durch Vermeidung
    Gudrun möchte sich schon lange im Chor anmelden. Sie liebt das Singen. Doch sie schiebt den Anruf vor sich her. Weil sie Angst hat, sich zu blamieren und nicht gut genug zu sein. Lieber gar nicht singen, als von anderen bewertet zu werden.

  3. Loyalität zu alten Mustern: Aufschieben von persönlicher Entwicklung
    Lotta will ihr Angebot sichtbar machen. In ihrem Newsletter und in Ads. Aber irgendwas „bremst sie“. Tief drin spürt sie: „Wenn ich so richtig durchstarte, lasse ich meine Familie hinter mir.“ Also schiebt sie es auf.

  4. Überfordertes Nervensystem: Aufschieben durch Überwältigung
    Ich wusste früher genau, was ich tun müsste: E-Mails beantworten, das Angebot schreiben. Doch ich habe lieber durch LinkdeIn gescrollt und vermieden, weil mir alles zu viel war und mein System mich vor Überforderung geschützt hat.

  5. Innerer Konflikt („Ich will – aber ich darf nicht“): Aufschieben durch Dauer-Zweifel
    Eva möchte sich Zeit für sich nehmen, z.B. mit einem Yoga-Kurs. Aber sich meldet sich nie an. Weil tief in ihr der Glaubenssatz wirkt: „Ich muss erst alles erledigt haben, dann kann ich mir etwas gönnen.“ Also schiebt sie die Selbstfürsorge ganz nach hinten.

Wie fühlt sich das an, wenn du blockiert bist?

Du fühlst dich schuldig, nicht ins Tun zu kommen. Du schämst dich und statt dich jemandem anzuvertrauen und zu merken, dass auch andere aufschieben und es entlastet zu reden, ziehst du dich immer mehr zurück. Du versteckst dich und wirst unsichtbar.

Viele meiner Klientinnen erleben das auch als eine Diskrepanz zwischen dem, was sie nach außen zeigen und dem, was sie fühlen. Und vielleicht geht es dir ähnlich. Du vermittelst nach außen, wie erfolgreich du bist und dass du alles im Griff hast. Aber innerlich fühlst du dich einfach nur unfähig und denkst, ich habe es einfach nicht drauf. Ich bin ein Versager.

Oder du versuchst wie ich damals, das mit dem Verstand zu lösen. Erfolglos.

Wenn also der Verstand nicht ausreicht, was hilft dann wirklich?

Was hilft wirklich gegen Aufschieben?

In Teil 2 der Mini-Serie über Prokrastination zeige ich dir, was wirklich gegen Prokrastination hilft und wie Veränderung ganz konkret aussieht:

  • Was wirklich hilft, wenn du trotz aller Tipps nicht ins Tun kommst
  • Wie die Arbeit mit dem Nervensystem und Hypnose hilft
  • Und wie Steffi und Marie ihren Durchbruch erlebt haben

Lies hier weiter: Prokrastination überwinden – so fühlt sich der Durchbruch an

Und hol dir die Kurzhypnose: 3 Schritte zu mehr Lebenskraft. Mit ihr kannst du alltägliche Belastungen in 7min loslassen und wieder bei dir selbst ankommen. Um deine Aufgaben aus der inneren Ruhe und Gelassenheit zu tun.